Aktuelles

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SYMPARTNER - Assistenzroboter unter Mitwirkung vom ThZM entwickelt und erfolgreich erprobt

Kann ein Roboter zu Hause die Lebensqualität allein lebender älterer Menschen erhöhen und vielleicht auch

deren Einsamkeit kompensieren?

In dem gut dreijährigen Forschungsprojekt (4/2015 – 6/2018) wurden die Gestaltung und die Hard‐ und Software für einen ganz neuen, für den häuslichen Einsatz geeigneten, sympathischen Companion‐Roboter entwickelt und darauf basierend sozialwissenschaftliche Fragestellungen zur Wirksamkeit, Motivation, Gebrauchstauglichkeit und Akzeptanz evaluiert. Seit Dezember 2017 wurde der autonome Roboter in 20 Seniorenhaushalten in Erfurt eingesetzt. Nutzer konnten ihn jeweils eine Woche lang zuhause erproben. Dies ist sowohl aus technischer als auch sozialwissenschaftlicher Sicht ein großer Schritt in Richtung des Einsatzes von Robotern im privaten häuslichen Umfeld: Derartige, wirklich autonom agierende robotische Begleiter sind in den Haushalten älterer Menschen in Europa und auch weltweit auf Grund der bislang unzureichenden Autonomie der sonst eingesetzten Roboter bisher kaum erprobt.

Was kann SYMPARTNER, der freundliche Hausgenosse?

  • Er kommt, wenn er gerufen wird und steht mit seinen umfangreichen Serviceangeboten jederzeit zur Verfügung (Zeitung lesen, Musik hören, Videos gucken, einfacher Internetzugang, Videotelefonie).
  • Er spricht die Menschen persönlich an und erkundigt sich mehrmals am Tag nach ihrem Befinden („Guten Morgen Lotte, hast du gut geschlafen?“).
  • Er macht von sich aus Angebote, um den Alltag aufzulockern („Horst, darf ich dir einen Witz erzählen?“ „Huiii, ich habe Lust zu tanzen. Katrin, hast Du Lust mitzumachen?“)
  • Er erinnert an Termine, Medikamente und daran, regelmäßig zu trinken.
  • Er unterstützt kognitive Fähigkeiten und ist trotz altersbedingter motorischer oder kognitiver Einschränkungen intuitiv bedienbar.
  • Er verabschiedet sich, wenn sein Besitzer das Haus verlässt und begrüßt ihn, wenn er zurück kommt („Schön dass du wieder zurück bist, Evelyn“).
  • Er hat unbegrenzt Zeit und Geduld und trägt durch humorvolle Dialoge, Bewegungen (Ohren wackeln, Kopf nicken) und Geräusche zur Erheiterung und zur guten Laune bei.
  • Er bereichert den Alltag durch überraschende Effekte und unerwartete Anregungen und Aktionen („Heute ist schönes Wetter, möchtest du nicht etwas spazieren gehen?“)

Die Erprobung in 20 Haushalten in der Altersgruppe 62 bis 94 Jahre (Durchschnittsalter 72) liefert aus technischer, sozialwissenschaftlicher und nutzerorientierter Sicht wichtige Erkenntnisse über die besonderen Herausforderungen in der Häuslichkeit. Die Ergebnisse der Langzeitstudie zeigen, wie Senioren ihren häuslichen Alltag mit einem Roboter‐ Companion gestalten und wie schnell sie sich an den neuen Hausgenossen gewöhnen. Die überwiegende Mehrheit der Befragten empfindet den Roboter als Bereicherung ihres Alltags: SYMPARTNER bringt Abwechslung in die tägliche Routine und fördert durch seine Anregungen das Wohlbefinden und letztlich die Lebensqualität. Dem sympathischen Roboter scheint es zu gelingen, die Gefahr der Einsamkeit ein wenig zu lindern.