Nach der Begrüßung und einer Vorstellung des Gesamtprojekts durch Prof. Dr. Husung, Koordinator der Forschungsgruppe, präsentierten die Forschungspartner den Status ihrer Arbeitspakete und gaben einen Ausblick auf die nächsten Schritte. Im Mittelpunkt standen dabei die Optimierung und Charakterisierung energie- und materialeffizienter Prozesse in der Verarbeitung biogener Kunststoffe – von Spritzguss- und Klebverfahren über additive Fertigung bis hin zu Prüftechnologien und systematischen Bewertungsansätzen.
Die sechs Arbeitspakete werden von den beteiligten Forschungseinrichtungen in unterschiedlichen technologischen Bereichen bearbeitet:
Die Hochschule Schmalkalden (FG Angewandte Kunststofftechnik) forscht an Spritzgießprozessen, die EAH Jena (AG Fertigungstechnik und Fertigungsautomatisierung) an additiven Fertigungsverfahren, das ifw Jena an Klebprozessen und die GFE Schmalkalden an Schraubverbindungen. Ergänzend entwickelt die TU Ilmenau bildbasierte Prüfverfahren (FG Qualitätssicherung und Industrielle Bildverarbeitung) sowie eine Systematik zur Bewertung der Material- und Energieeffizienz (FG Produkt- und Systementwicklung).
Besonderes Augenmerk lag auf dem Dialog mit dem Industriebeirat, dessen Vertreter wertvolle Impulse für die praxisorientierte Weiterentwicklung gaben. Diskutiert wurden unter anderem Anforderungen an die Temperaturbeständigkeit künftiger Produkte (von –40 °C bis +120 °C), Fragen der Einfärbbarkeit sowie potenzielle Anwendungsfelder – etwa im Interieur, Baugewerbe oder Fahrzeugbau.
Der Industriebeirat war mit folgenden Unternehmen vertreten:
RITTWEGER + TEAM GmbH, KOMOS GmbH, Wilhelm-Plastik GmbH, Formconsult GmbH, WIS Kunststoffe GmbH, KHW Kunststoff- und Holzverarbeitungswerk GmbH, ZBS e. V. sowie unterstützend EJOT SE & Co. KG.
Ihr Feedback liefert wertvolle Hinweise, worauf bei der Forschung aus industrieller Sicht besonders zu achten ist.
Im Anschluss an die inhaltliche Diskussion erhielten die Teilnehmenden bei einer Laborführung durch die GFE und die Hochschule Schmalkalden spannende Einblicke in aktuelle Forschungsarbeiten und technische Versuchseinrichtungen.
Das Projekt EMProBio, gefördert durch den Freistaat Thüringen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds Plus, verfolgt das Ziel, nachhaltige Produktionsverfahren für biogene Kunststoffe zu entwickeln, um Energieverbrauch, Rohstoffeinsatz und CO₂-Emissionen zu reduzieren – und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Thüringer Industrie langfristig zu stärken.
Bild: Zweiter EMProBio-Workshop | © ThZM

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